Algen und Pilzbefall auf der Fassade entfernen: Wirksame Methoden und Mittel 2025

Algen und Pilzbefall auf der Fassade entfernen: Wirksame Methoden und Mittel 2025

Grüne, schwarze oder rötliche Flecken auf Ihrer Fassade? Das ist kein bloßer Schönheitsfehler - das ist ein Zeichen, dass Ihre Hauswand langsam zerfällt. Algen, Pilze und Moose saugen sich an feuchten Oberflächen fest, breiten sich aus und zerstören mit der Zeit den Putz, dringen in Ritzen ein und beschleunigen die Feuchtigkeitsschäden. In Graz, wo Niederschläge häufig und die Luft feucht sind, ist das ein Alltagsproblem. Doch viele Hausbesitzer machen denselben Fehler: Sie drücken den Hochdruckreiniger an und denken, das Problem ist gelöst. Tatsächlich ist der Befall oft schon nach sechs Monaten wieder da. Warum? Weil sie nur die Oberfläche gereinigt haben - nicht die Ursache bekämpft haben.

Warum wächst Algen und Pilz genau an Ihrer Fassade?

Es liegt nicht am Zufall. Algen und Pilze brauchen drei Dinge: Feuchtigkeit, Schatten und Nährstoffe. Wenn Ihre Fassade im Schatten liegt - besonders an der Nordseite - und kein Dachüberstand hat, der das Regenwasser ablenkt, dann bleibt die Wand ständig nass. Fensterbänke ohne Tropfkante leiten das Wasser direkt an die Wand. Und Putz, der aus Kalk oder Zement besteht, liefert genug Nährstoffe für Mikroorganismen. Selbst moderne Dämmungen sind anfällig, wenn sie nicht richtig verarbeitet wurden. Die Feuchtigkeit sammelt sich hinter der Dämmung, drückt nach außen und bildet perfekte Bedingungen für Algen. Ein Forschungsbericht des Fraunhofer-Instituts bestätigt: Selbst die besten Dämmsysteme können mit der Zeit Schadstoffe abgeben, die Mikroorganismen als Nahrung dienen.

Was passiert, wenn Sie nur mit Hochdruck reinigen?

Hochdruckreiniger klingen verlockend: schnell, scheinbar wirksam, ohne Chemie. Aber sie sind gefährlich. Bei gedämmten Fassaden reicht schon ein zu hoher Druck, um die dünne Putzschicht abzutragen. Das ist kein Reinigen - das ist Zerstören. Und selbst wenn Sie es vorsichtig machen: Der Hochdruckreiniger entfernt nur die sichtbaren Sporen. Die Wurzeln der Algen bleiben im Putz. Eine Studie von Sanier.de mit 50 Fassaden zeigt: 78 % der Hausbesitzer, die nur mit Hochdruck reinigten, hatten innerhalb von 18 Monaten wieder einen Befall. Die Ursache? Die Wand bleibt feucht. Die Mikroorganismen warten einfach ab, bis es wieder regnet.

Die richtige Methode: Chemie + sanfte Reinigung

Die einzige Methode, die wirklich langfristig wirkt, ist eine Kombination aus chemischer Vorbehandlung und sanfter mechanischer Reinigung. Es gibt drei Schritte - und jeder muss exakt eingehalten werden.

  1. Wasservorbehandlung: Spülen Sie die Fassade mit klarem Wasser ab. Nutzen Sie eine Flachstrahldüse, nicht die Pulsstrahldüse. Arbeiten Sie von oben nach unten, um Schmutz nicht wieder nach unten zu treiben. Lassen Sie die Wand mindestens 8 Stunden trocknen. Keine Abkürzungen. Wenn die Wand noch feucht ist, wirkt der Algenentferner nicht.
  2. Chemische Behandlung: Wählen Sie ein Produkt, das speziell für Fassaden entwickelt wurde. Aviva Fungisan ist ein farbloses Mittel, das in 92 % der Fälle Algen und Pilze abtötet. Alternativ: SAKRET Biosan BS, das zusätzlich fungizide Wirkung hat. Für Hausmittel: Ein Teil weißer Essig zu drei Teilen Wasser. Mischen Sie es in einer Gießkanne oder Sprühflasche. Tragen Sie es mit einer Hartbürste auf - nicht mit dem Hochdruckreiniger. Lassen Sie es mindestens 24 Stunden einwirken. In dieser Zeit sterben die Mikroorganismen ab. Die Chemie dringt in die Poren ein, nicht nur auf die Oberfläche.
  3. Sanfte mechanische Reinigung: Nach der Einwirkzeit bürsten Sie die Wand mit einer weichen Bürste oder einem Schwamm ab. Kein Hochdruck. Nur sanftes Abschaben. Danach spülen Sie noch einmal mit klarem Wasser ab - wieder von oben nach unten. Jetzt ist die Fassade sauber.

Danach kommt der wichtigste Schritt: Der Schutz. Ohne Beschichtung kommt der Befall zurück. Streichen Sie die Wand mit einer Spezialfarbe, die Algen und Pilze abwehrt. Moderne Silikonharz-Farben, wie sie Aviva ab April 2025 auf den Markt bringt, enthalten keine Biozide, sondern bilden eine wasserabweisende, glatte Oberfläche, auf der Mikroorganismen keinen Halt finden.

Drei Schritte zur schonenden Fassadenreinigung: Wasserspülung, Auftrag eines Fungizids und sanftes Bürsten.

Was kostet die Sanierung?

Ein 5-Liter-Kanister Aviva Fungisan kostet 49,90 €, ein 10-Liter-Kanister SAKRET Biosan BS 65,50 €. Die biozidfreie Alternative HECK F70 kostet 89,90 € für 5 Liter - teurer, aber umweltverträglicher. Wenn Sie alles selbst machen, brauchen Sie etwa 100 € an Materialien für eine durchschnittliche Einfamilienhausfassade. Dazu kommen die Kosten für eine gute Bürste, eine Sprühflasche und eine hochwertige Fassadenfarbe - etwa 80 €. Insgesamt: unter 200 €. Ein professioneller Betrieb verlangt zwischen 1.200 € und 2.500 €, je nach Größe und Zustand. Für viele Hausbesitzer lohnt es sich, es selbst zu machen - wenn sie die Schritte richtig befolgen.

Was funktioniert nicht?

Viele Hausbesitzer probieren Hausmittel aus, die nicht wirken. Bleichmittel? Es tötet Algen kurzfristig, aber es zerstört den Putz und schädigt die Umwelt. Salz? Es zieht Feuchtigkeit an - das macht das Problem noch schlimmer. Reinigungstabletten aus dem Supermarkt? Sie sind für Küchen oder Bäder gedacht, nicht für Außenwände. Und das Mythos „Essig reicht aus“? Funktioniert manchmal - aber nur bei leichten Befällen. Bei starkem Wachstum, besonders bei Pilzen, ist Essig allein nicht ausreichend. Eine Umfrage unter 347 professionellen Malern ergab: 82 % verwenden immer eine chemische Vorbehandlung. Nur 6 % vertrauen allein auf Hausmittel.

Zukünftige Fassadenbeschichtung mit wasserabweisender Oberfläche, die Algen und Pilze abweist.

Warum Biozide umstritten sind - und was die Zukunft bringt

Biozidhaltige Produkte sind effektiv - aber sie belasten das Grundwasser. Das Umweltbundesamt warnt: Bis 2030 sollen viele Biozide vom Markt verschwinden. Die EU hat die Biozid-Verordnung verschärft. Deshalb entwickeln Firmen wie SAKRET und HECK Wall Systems neue Lösungen. HECK F70 Plus, das im März 2025 erschien, verkapselt die Wirkstoffe so, dass sie nur langsam freigesetzt werden - 20 % weniger als die Vorgängerversion. Die neue Silikonharz-Farbe von Aviva, die ab April 2025 erhältlich ist, verzichtet komplett auf Biozide. Sie nutzt physikalische Eigenschaften: Eine glatte, wasserabweisende Oberfläche, die Pilzen und Algen den Halt nimmt. Die Zukunft liegt nicht in stärkeren Chemikalien, sondern in smarteren Oberflächen. Ein Forschungsprojekt der TU Darmstadt zeigt: Smarte Fassaden mit Feuchtigkeitssensoren, die automatisch Schutzmechanismen aktivieren, sind bereits in der Testphase. Ab 2027 könnten sie auf dem Markt sein.

Was Sie jetzt tun müssen

Wenn Sie Algen und Pilz auf Ihrer Fassade sehen: Handeln Sie. Aber nicht impulsiv. Warten Sie auf trockenes Wetter - mindestens drei Tage ohne Regen. Reinigen Sie zuerst mit Wasser. Warten Sie 8 Stunden. Dann tragen Sie den Algenentferner auf. Warten Sie 24 Stunden. Bürsten Sie sanft ab. Spülen Sie. Und dann: Streichen Sie mit einer Schutzfarbe. Keine Abkürzungen. Keine Eile. Die meisten Fehler passieren, weil Leute die Trockenzeiten ignorieren. Ein Nutzer auf Malerwelt berichtet: „Nach nur 4 Stunden Trocknungszeit hat der Anstrich Blasen geworfen. Der Befall kam nach 6 Monaten zurück.“

Für historische Fassaden, Denkmäler oder komplexe Sanierungen: Holen Sie einen Fachbetrieb. Falsch angewendete Chemie oder zu hoher Druck können irreparable Schäden verursachen. Aber für die meisten Einfamilienhäuser: Sie können es selbst. Mit der richtigen Methode, den richtigen Produkten und der nötigen Geduld. Es ist kein Hexenwerk. Es ist Handwerk - und es lohnt sich.

Kann ich Algen und Pilz mit Essig und Wasser entfernen?

Ja, aber nur bei leichten Befällen. Eine Lösung aus einem Teil weißem Essig und drei Teilen Wasser kann grüne Algen reduzieren. Bei starkem Pilzbefall oder schwarzen Flecken ist sie nicht ausreichend. Essig tötet nicht alle Sporen und wirkt nicht tief in den Putz. Für dauerhaften Schutz brauchen Sie ein spezielles Fassadenreinigungsmittel.

Wie lange muss ich nach der Reinigung warten, bevor ich streiche?

Mindestens 24 Stunden nach der chemischen Behandlung, aber besser 48 Stunden. Die Fassade muss vollständig trocken sein. Feuchtigkeit unter der Farbe führt zu Blasen, Ablösungen und einem schnellen Wiederbefall. Warten Sie, bis die Wand nicht mehr kalt anfühlt und kein Glanz mehr auf der Oberfläche ist.

Ist Hochdruckreinigen bei gedämmten Fassaden gefährlich?

Ja, sehr. Hochdruck kann die dünne Putzschicht auf gedämmten Fassaden abtragen und die Dämmung beschädigen. Das führt zu Feuchtigkeitseintritt von hinten - und das ist viel schlimmer als Algen. Die Deutsche Gesellschaft für Fassadentechnik empfiehlt: Kein Hochdruck bei gedämmten Fassaden. Nur sanfte mechanische Reinigung nach chemischer Vorbehandlung.

Welches Produkt ist am besten für die Umwelt?

Biozidfreie Produkte wie HECK F70 oder die neue Silikonharz-Farbe von Aviva (ab April 2025) sind die umweltfreundlichste Wahl. Sie vermeiden chemische Stoffe, die ins Grundwasser gelangen können. Auch wenn sie teurer sind, schützen sie langfristig Umwelt und Gesundheit. Die Marktentwicklung zeigt: Bis 2028 werden 52 % der Fassadenprodukte biozidfrei sein.

Warum kommt der Befall immer wieder zurück?

Weil die Ursachen nicht beseitigt wurden. Wenn die Fassade feucht bleibt - durch fehlende Tropfkanten, schlechte Dämmung oder keine Schutzfarbe - kehren Algen und Pilze zurück. Es reicht nicht, die Flecken zu entfernen. Sie müssen die Wand trocken halten. Das heißt: Reinigen, schützen, und die Umgebung verbessern - etwa durch bessere Dachüberstände oder Fensterbänke.