Dein Haus ist alt, die Heizkosten steigen, und du willst endlich etwas tun? Die BAFA-Förderung für energetische Sanierung ist der einfachste Weg, um bis zu 20 Prozent der Kosten für Dämmung, Fenster oder Heizung zurückzubekommen - ohne auf einen Kredit angewiesen zu sein. Kein Steuerbonus, keine langwierige Abrechnung. Das Geld kommt direkt nach der Bewilligung auf dein Konto. Und das Beste: Du musst nicht mal dein ganzes Haus umbauen. Selbst eine einzelne Maßnahme wie die Dachdämmung oder der Fenstertausch zahlt sich aus - wenn du alles richtig machst.
Was genau wird gefördert?
Die BAFA fördert konkrete Maßnahmen, die dein Haus energieeffizienter machen. Das sind vor allem Arbeiten an der Gebäudehülle: Dachdämmung, Fassadendämmung, Kellerdeckendämmung, Fenster- und Türentausch. Auch die Erneuerung der Heizung wird unterstützt - aber nur, wenn du sie mit einem Sanierungsfahrplan kombinierst. Der Heizungstausch allein wird von der KfW gefördert, nicht von der BAFA.
Die förderfähigen Kosten umfassen alles: Handwerkerrechnungen, Materialkosten, sogar 50 Prozent der Beratungskosten für einen Energieberater. Aber Achtung: Nur Ausgaben, die nach der Antragstellung erfolgen, zählen. Wenn du schon mit dem Dämmen angefangen hast, ist es zu spät. Der Antrag muss mindestens vier Wochen vor Baubeginn eingereicht werden.
Wie viel Geld bekommst du?
Bei jeder Einzelmaßnahme bekommst du standardmäßig 15 Prozent der Kosten als Zuschuss. Wenn du einen individuellen Sanierungsfahrplan (iSFP) hast, steigt der Zuschuss auf 20 Prozent. Das ist der entscheidende Unterschied. Ein iSFP ist ein detaillierter Plan, der von einem zertifizierten Energieberater erstellt wird. Er zeigt dir, welche Maßnahmen sinnvoll sind, in welcher Reihenfolge du sie umsetzen solltest und wie viel du langfristig sparen kannst.
Die maximale förderfähige Summe pro Wohneinheit liegt bei 60.000 Euro. Das bedeutet: Du kannst maximal 12.000 Euro Zuschuss bekommen - also 20 Prozent von 60.000. Die meisten Hausbesitzer erhalten zwischen 8.000 und 10.000 Euro. Der Durchschnitt liegt bei 9.100 Euro pro Projekt. Das ist nicht wenig. Für eine Dachdämmung, die 15.000 Euro kostet, bekommst du 3.000 Euro zurück. Und das ohne Rückzahlung.
Warum brauchst du einen Energieberater?
Ein Energieberater ist nicht optional - er ist Pflicht, wenn du die 20 Prozent bekommen willst. Die Kosten dafür liegen zwischen 1.200 und 1.800 Euro. Aber: 50 Prozent davon werden auch von der BAFA übernommen. Das heißt, du zahlst nur 600 bis 900 Euro selbst. Und das ist gut investiertes Geld.
Ein guter Berater vermeidet Fehler, die viele Hausbesitzer machen. Zum Beispiel: Du tauschst die Fenster aus, aber die Dämmung an der Außenwand ist noch schlecht. Dann kühlt das Haus trotz neuen Fenstern weiter ab. Der Berater zeigt dir, wo der größte Wärmeverlust liegt - und was du zuerst machen solltest. Viele Nutzer berichten, dass sie durch den iSFP sogar zusätzliche Maßnahmen entdeckt haben, die sie sonst nie in Betracht gezogen hätten.
Die Erfolgsquote bei Anträgen mit iSFP liegt bei 97 Prozent. Ohne Berater sinkt sie auf 68 Prozent. Das liegt vor allem an unvollständigen Unterlagen oder falschen Angaben zu den technischen Mindestanforderungen. Ein Fenster muss beispielsweise einen U-Wert von max. 1,3 haben, um förderfähig zu sein. Ein Berater weiß das genau.
BAFA vs. Steuerbonus: Was ist besser?
Ein großer Irrtum: Viele denken, der Steuerbonus von 20 Prozent sei eine Alternative. Das ist falsch. Du kannst nur eine der beiden Optionen wählen - nicht beide. Und hier ist der Unterschied:
- BAFA: Du bekommst 20 Prozent als Zuschuss - sofort, nach der Bewilligung. Du zahlst den Handwerker, reichst den Antrag ein, und wenige Wochen später kommt das Geld auf dein Konto.
- Steuerbonus: Du kannst 20 Prozent der Lohnkosten in deiner Steuererklärung absetzen. Das bedeutet: Du zahlst erstmal alles selbst. Und erst im nächsten Jahr, wenn du deine Steuererklärung machst, bekommst du einen Teil zurück. Das ist eine Steuerrückerstattung - kein Zuschuss.
Der BAFA-Zuschuss ist direkter, schneller und oft höher. Der Steuerbonus hilft nur, wenn du genug Steuern zahlst. Wer wenig verdient, bekommt kaum etwas zurück. Wer eine Sanierung plant, sollte immer zuerst die BAFA prüfen.
Was du unbedingt vermeiden musst
Die größte Fehlerquelle? Der Antrag kommt zu spät. Laut BAFA-Statistik sind 28 Prozent aller abgelehnten Anträge deshalb gescheitert. Du musst den Antrag mindestens vier Wochen vor Baubeginn einreichen. Die Bearbeitungszeit dauert aktuell 8 bis 12 Wochen. Wenn du im März mit dem Dämmen anfangen willst, musst du im Januar den Antrag stellen.
Ein weiterer häufiger Fehler: Du reichst keine Nachweise ein. Das sind Rechnungen, die den Auftraggeber, die Leistung und die Zahlung enthalten. Und sie müssen klar zeigen, dass die Maßnahme förderfähig ist. Ein einfacher Zahlungsbeleg reicht nicht. Einige Nutzer mussten nachträglich 32 Prozent der Kosten korrigieren, weil die Rechnungen nicht den BAFA-Vorgaben entsprachen.
Und: Du darfst nicht einfach den billigsten Handwerker nehmen. Die Arbeiten müssen den technischen Mindestanforderungen entsprechen. Das heißt: Dämmstoffe, Fenster, Heizungen - alle müssen bestimmte Werte erfüllen. Ein Berater hilft dir, die richtigen Produkte zu wählen.
Was kommt 2026?
Die Förderung wird nicht abgeschafft - sie wird sogar besser. Ab Januar 2026 soll die Basisförderung von 15 auf 18 Prozent steigen. Die Höchstgrenze für förderfähige Kosten steigt von 60.000 auf 75.000 Euro. Das bedeutet: Du kannst dann bis zu 15.000 Euro Zuschuss bekommen. Außerdem plant die BAFA eine digitale Antragsplattform. Die Bearbeitungszeit soll von 12 auf 6 Wochen sinken. Das ist eine große Entlastung.
Experten erwarten, dass die Sanierungsquote in Deutschland dadurch von 1,4 Prozent auf 1,8 Prozent steigt. Das klingt nach wenig - aber es sind 200.000 zusätzliche Sanierungen pro Jahr. Das ist ein großer Sprung.
Was ist mit Mietobjekten?
Die BAFA-Förderung gilt nur für selbst genutzte Wohngebäude. Vermietete Wohnungen fallen nicht darunter. Aber: Wenn du als Vermieter eine Sanierung durchführst, kannst du die KfW-Förderung für den Heizungstausch nutzen - bis zu 70 Prozent Zuschuss. Das ist sogar noch attraktiver. Für Mieter gibt es keine direkte Förderung, aber viele Vermieter nutzen die BAFA, um ihre Gebäude aufzuwerten und die Miete langfristig zu sichern.
Wie geht’s los?
Wenn du bereit bist, hier ist dein Schritt-für-Schritt-Plan:
- Suche dir einen zertifizierten Energieberater. Finde ihn über die Liste des BAFA oder über den Energieberaterverband BEE.
- Buch die Beratung. Die Kosten sind bis zu 1.800 Euro - aber du bekommst 50 Prozent zurück.
- Lass dir den individuellen Sanierungsfahrplan (iSFP) erstellen. Der Plan zeigt dir, welche Maßnahmen sinnvoll sind.
- Stelle den Antrag bei der BAFA. Nutze das Online-Portal. Lade alle Unterlagen hoch: Grundriss, Rechnungsbeispiele, iSFP.
- Warte auf die Bewilligung. Das dauert 8-12 Wochen. Plan das ein.
- Starte die Sanierung. Nur nach Bewilligung!
- Reiche die Nachweise ein. Rechnungen, Fotos, Abnahmeprotokolle.
- Erhalte den Zuschuss. Innerhalb von 4-6 Wochen nach Prüfung.
Wer den Weg mit einem Dienstleister wie „Energie Effizienz Profi“ geht, spart bis zu 15 Stunden Zeit und erhöht die Erfolgsquote auf fast 100 Prozent. Das lohnt sich - besonders wenn du nicht jeden Tag mit Fördermitteln zu tun hast.
Was tun, wenn der Antrag abgelehnt wird?
Ein Ablehnungsbescheid ist kein Ende. Oft liegt es an kleinen Fehlern: eine fehlende Rechnungsnummer, ein falscher U-Wert, ein unvollständiger Grundriss. Du kannst Einspruch einlegen. Die BAFA prüft dann neu. Manche Nutzer haben nach einer Korrektur den Zuschuss nachträglich bekommen - sogar nach sechs Monaten. Bleib dran. Und lass dich nicht von der Bürokratie abschrecken. Die Förderung ist da - du musst nur den richtigen Weg finden.
Geschrieben von Jens Schreiber
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