Ist MyHammer wirklich kostenlos? Kosten & Gebühren 2025 für Auftraggeber und Handwerker
Du willst einen Auftrag einstellen oder als Betrieb neue Kunden gewinnen und fragst dich: Ist MyHammer wirklich gratis? Kurz gesagt: Für Auftraggeber ist das Inserat in der Regel kostenfrei. Für Handwerker kostet’s - meist Mitgliedschaft plus bezahlte Kontakte. Die spannenden Details stecken in den Bedingungen: Preislogik, Laufzeiten, Rückerstattungen und ein paar Fallen, die du leicht umgehen kannst. Ich lebe in Wien und habe die Plattform in Österreich und Deutschland im Blick - hier ist die ehrliche, praxisnahe Übersicht, mit klaren Zahlen, Beispielen und einem Fahrplan, wie du MyHammer sinnvoll nutzt.
TL;DR: Das kostet MyHammer 2025
- Auftraggeber: Inserat aufgeben und Angebote erhalten ist in DE/AT in der Regel kostenlos. Du zahlst nur den Handwerker direkt für die Ausführung.
- Handwerker: Kostenpflichtig. Üblich sind eine monatliche Mitgliedschaft und bezahlte Kontakte/Leads pro Auftrag. Keine prozentuale Provision am Auftragswert.
- Typische Leadpreise (Richtwerte): ca. 5-25 € für einfache Jobs (z. B. Malerarbeiten), 20-60 € für mittlere (Sanitär/Elektro), 40-90 €+ für eilige Notdienste. Preis hängt von Kategorie, Region und Nachfrage ab.
- Verträge: Häufig 3-12 Monate Laufzeit mit Kündigungsfrist (z. B. 4 Wochen zum Laufzeitende). Monatlich kündbare Optionen sind teurer, aber flexibler.
- Rückerstattung: Es gibt meist Regelungen für „ungültige“ Kontakte (falsche Nummer etc.). Erstattungen sind an Fristen und Nachweise gebunden.
- Pro-Tipp: Kalkuliere deinen effektiven Akquisitionspreis: (Mitgliedsbeitrag + Summe Leadkosten) ÷ gewonnene Aufträge. Passt die Marge? Bleiben.
Falls du nur wissen wolltest, ob MyHammer kostenlos ist: Für Auftraggeber ja, für Handwerker nein. Wenn du tiefer einsteigen willst, lies weiter - da stecken die echten Entscheidungen.
So funktionieren Kosten bei MyHammer: Auftraggeber vs. Handwerker
Die Plattform ist ein Marktplatz: Menschen mit einem Job (Auftraggeber) treffen auf Betriebe (Handwerker). Das Geschäftsmodell finanziert sich primär über die Betriebe. Das macht die Nutzung für Auftraggeber attraktiv und niedrigschwellig, während Betriebe selektiv investieren müssen.
Auftraggeber-Seite (Privat oder Firma):
- Inserat erstellen: In Deutschland und Österreich in der Regel kostenlos. Du beschreibst den Job, lädst Fotos/Videos hoch, setzt idealerweise einen groben Budgetrahmen.
- Angebote/Interesse erhalten: Betriebe melden sich über die Plattform oder telefonisch. Du vergleichst, entscheidest frei und beauftragst außerhalb der Plattform.
- Optionale Extras: Je nach Saison gibt es manchmal Zusatzfunktionen (z. B. prominente Platzierung). Nicht nötig, um Angebote zu bekommen; Preise variieren.
- Keine Plattform-Provision: Du zahlst die Leistung direkt an den Betrieb. MyHammer kassiert nichts vom Auftragswert des Auftraggebers.
Handwerker-Seite (Einzelunternehmer bis Mittelstand):
- Mitgliedschaft: Üblich sind Tarifstufen (Einsteiger/Pro/Business - Namen können variieren). Höhere Stufen bieten meist günstigere Leadpreise, mehr Sichtbarkeit, mehr Kategorien/PLZ-Radien.
- Leads/Kontakte: Du kaufst die Kontaktdaten zu einem konkreten Inserat. Den Preis siehst du vor dem Kauf. Abgerechnet wird pro Kontakt, unabhängig davon, ob du den Auftrag gewinnst.
- Lead-Verteilung: Ein Lead wird typischerweise an mehrere Betriebe verkauft (z. B. 3-5). Geschwindigkeit, Qualität deiner ersten Nachricht und dein Profil entscheiden.
- Keine Umsatzprovision: Es gibt üblicherweise keinen Prozentabzug vom Auftragsvolumen. Dein Risiko ist der Leadpreis plus Mitgliedschaft - dein Hebel ist die Abschlussquote.
- Abrechnung: Je nach Tarif per Rechnung oder Prepaid-Guthaben. Umsatzsteuer: 19 % in DE, 20 % in AT. Berücksichtige das in deiner Kalkulation.
- Laufzeiten und Kündigung: Häufig 3, 6 oder 12 Monate. Kündigungsfrist z. B. 4 Wochen vor Ende. Verpasst du die Frist, verlängert es sich meist automatisch um die gebuchte Laufzeit. Monatlich kündbare Optionen existieren, sind aber teurer.
- Erstattungen für „schlechte“ Leads: Wenn die Nummer nicht existiert, die Adresse offensichtlich falsch ist oder der Auftrag niemals ausgeschrieben wurde, kannst du innerhalb einer Frist (oft 24-72 Stunden) eine Prüfung anstoßen. Erstattungen sind Kulanz/Regelwerk-gebunden. Details stehen in Preis-/AGB-Seiten von MyHammer (Stand Q3/2025).
Österreich vs. Deutschland:
- Preislogiken sind ähnlich. Unterschiede ergeben sich eher aus Marktgröße und Kategorie-Nachfrage als aus einem getrennten Gebührenmodell.
- Steuersatz beachten: 20 % AT, 19 % DE.
- Regionale Nachfrage: In Ballungsräumen (Wien, München, Rhein-Main) ist der Wettbewerb höher - Leads tendieren teurer, aber auch die Auftragsdichte ist größer.
Kostenformel, die dir wirklich hilft:
- Effektive Kosten pro gewonnenem Auftrag (CPA): (Mitgliedschaft pro Monat + Summe Leadpreise im Monat) ÷ Anzahl gewonnener Aufträge.
- Beispiel: 69 € Mitgliedschaft + (10 Leads × 18 €) = 249 € Kosten. Gewinne 3 Aufträge: CPA = 83 €. Bei 600 € durchschnittlichem Deckungsbeitrag pro Auftrag ist das solide.
- Break-even-Leads: Wie viele Leads darfst du kaufen, um einen Auftrag zu holen? Leads pro Win = 1 ÷ Abschlussquote. Bei 25 % Quote ≈ 4 Leads. Max. Leadpreis = akzeptabler CPA ÷ 4.
Praxisregel aus meinen Projekten in Wien: Wer die ersten 50 Leads diszipliniert testet, sauber trackt (Google Sheet reicht) und seine Erstnachrichten verbessert, senkt den CPA oft um 20-40 % nach zwei Monaten. Geschwindigkeit schlägt Sympathie - die ersten 60 Minuten entscheiden.
Beispiele, Kostenfallen und Alternativen
Konkrete Szenarien sagen mehr als jede Theorie.
Beispiel 1 - Malerbetrieb, Wien:
- Tarif: Mittleres Paket 59-89 €/Monat (Richtwert).
- Leads: 8 Leads × 15 € = 120 €.
- Gewinne: 2 Aufträge (Abschlussquote 25 %).
- Umsatz: 1.800 € (zwei Wohnräume + Flur), Deckungsbeitrag nach Material und Lohn: ca. 700 €.
- Akquisekosten: 59 + 120 = 179 €; CPA = 179 ÷ 2 = 89,50 €.
- Ergebnis: Funktioniert, solange die Quote ≥ 20 % bleibt und Nacharbeiten einkalkuliert sind.
Beispiel 2 - Notdienst Sanitär, München:
- Leadpreise höher: 50-90 € pro Notfallkontakt (zeitkritisch, nachfragestark).
- Quote: 1 aus 3 (33 %), wenn innerhalb von 10 Minuten angerufen wird.
- Mitgliedschaft: 99 € im flexiblen Monatstarif.
- Monat: 9 Leads × 70 € = 630 €, 3 Aufträge gewonnen; durchschnittlicher Auftrag 450 € Deckungsbeitrag.
- CPA = (99 + 630) ÷ 3 = 243 €. Eng, aber profitabel, wenn Zusatzleistungen (Dichtungstausch, Folgetermin) sauber angeboten werden.
Beispiel 3 - Ein-Mann-Elektriker, ländlicher Raum Niederösterreich:
- Leads günstiger: 15-35 €.
- Weniger Volumen, dafür weniger Wettbewerb.
- Mitgliedschaft: Einsteigerpaket 39-59 €.
- Strategie: Nur kleine, schnelle Jobs (Steckdose, Leuchten, Herdanschluss) annehmen, kurze Anfahrten, fixe Pauschalen nennen.
Kostenfallen, die ich oft sehe:
- Alles anklicken: Jeder Lead fühlt sich an wie „nur 20 €“. Zehnmal „nur 20 €“ sind 200 € ohne Abschluss. Setz eine harte Monatsobergrenze.
- Doppelte Leads: Gleicher Kunde, neues Inserat. Prüfe Beschreibung/PLZ/Bilder kurz vor dem Kauf.
- Schwammige Erstnachrichten: „Ich kann helfen“ verliert gegen „Hallo Frau M., morgen 8-10 Uhr möglich, Festpreis 220 € inkl. Material, Rechnung, 2 Jahre Gewährleistung.“
- Langsames Reagieren: Nach 2-3 Stunden sind viele Leads verbrannt. Stell Benachrichtigungen laut, nutze Vorlagen.
- Falsche Kategorien/PLZ: Wenn dein Profil unscharf ist, bekommst du teure, unpassende Leads. Eng führen, dann langsam erweitern.
- Laufzeiten übersehen: Kündigungsfristen im Kalender notieren. Sonst zahlst du weiter, obwohl Ferienzeit ist.
Checkliste vor dem Lead-Kauf:
- Passt der Job zu meiner Marge? (Min. Deckungsbeitrag × Ziel-CPA)
- Ist der Kunde erreichbar? (vollständige Angaben, Uhrzeit, Adresse, telefonischer Kontakt gewünscht)
- Kann ich schnell reagieren? (innerhalb 30-60 Minuten)
- Habe ich eine klare Erstnachricht/Vorschlag mit Zeitfenster und Preisrahmen?
- Ist die Anfahrt wirtschaftlich? (15-30 Min. einfach)
Kategorie | Typischer Leadpreis (DE/AT) | Wettbewerb | Hinweis |
Maler/Lackierer | 10-25 € | Mittel | Fotos verlangen, Quadratmeter klären |
Bodenleger | 15-35 € | Mittel | Materialkunde klären (Parkett vs. Vinyl) |
Sanitär (ohne Notdienst) | 20-45 € | Mittel-Hoch | Teileverfügbarkeit anfragen |
Elektro (Kleinjobs) | 20-50 € | Hoch | Sicherungstyp, Baujahr, Fotos |
Notdienst (Schloss/Sanitär) | 50-90 €+ | Sehr hoch | Nur übernehmen, wenn du in 60 Min. vor Ort bist |
Garten/Landschaft | 8-25 € | Niedrig-Mittel | Entsorgung und Geräte angeben |
Umzug/Transport | 15-40 € | Mittel | Stockwerke, Lift, Halteverbotszone |
Wichtig: Das sind Richtwerte aus Marktbeobachtung und Gesprächen mit Betrieben in 2024/2025. Die echten Preise schwanken je nach Saison, Stadt, Nachfrage und Tarifstufe. Die offiziellen Konditionen stehen in der Preisübersicht und den AGB/Hilfeseiten von MyHammer (Stand Q3/2025).
Gibt es Alternativen?
- Blauarbeit (DE): Ähnliches Modell mit Leads.
- CHECK24 Profis (DE): Teils pro Lead, teils Provisionskomponenten je nach Kategorie.
- Herold/DasTelefonbuch/11880 (AT/DE): Verzeichnisse + Ads statt Leads; gut für langfristige Sichtbarkeit.
- willhaben Dienstleistungen (AT) und eBay Kleinanzeigen Service (DE): Kleinanzeigen, mehr Eigenaufwand, oft kostenarm.
- Google Ads + eigene Website: Höherer Setup-Aufwand, volle Kontrolle, skalierbar.
Wann MyHammer „passt“:
- Du brauchst kurzfristig Füllung im Kalender.
- Du startest neu und willst Bewertungen sammeln.
- Du hast schnelle Reaktionszeiten und klare Pauschalen.
Wann lieber vorsichtig:
- Wenn du Großprojekte mit langer Vorlaufzeit suchst (Ausschreibungen, GU).
- Wenn du kein Team für schnelle Rückmeldungen hast.
- Wenn du extrem margenschwach arbeitest und keine Upsells möglich sind.
FAQ und nächste Schritte
Häufige Fragen - kurz und klar.
- Ist MyHammer für Auftraggeber kostenlos? Ja, das Inserieren und die Kommunikation sind in der Regel gratis. Du zahlst nur den Auftrag an den Betrieb.
- Gibt es versteckte Gebühren für Auftraggeber? Üblicherweise nicht. Optionale Zusatzfunktionen können etwas kosten, sind aber nicht nötig, um Angebote zu erhalten.
- Zahlen Handwerker eine Provision auf den Auftragswert? In der Regel nein. Es fallen Mitgliedschaft und Leadpreise an, nicht prozentuale Umsatzbeteiligungen.
- Wie viele Betriebe kontaktieren einen Auftraggeber? Meist mehrere (z. B. 3-5). Wer zuerst sinnvoll reagiert, hat Vorteile.
- Bekomme ich Geld zurück, wenn ein Lead „fake“ ist? Es gibt Regeln für ungültige Leads (falsche Daten etc.). Fristen sind kurz, Nachweise nötig. Schau in die Hilfeseiten/AGB von MyHammer (Stand 2025).
- Kann ich monatlich kündigen? Es gibt flexible Tarife, die teurer sind. Standardlaufzeiten (3-12 Monate) haben Kündigungsfristen - rechtzeitig im Kalender eintragen.
- Lohnt sich MyHammer finanziell? Wenn dein CPA stabil unter deinem Deckungsbeitrag pro Auftrag bleibt. Tracke 4-8 Wochen und entscheide datenbasiert.
- Ist MyHammer in Österreich genauso stark wie in Deutschland? Deutschland hat mehr Volumen, Österreich ist kleiner, aber in Städten wie Wien oder Graz kommen regelmäßig passende Aufträge rein.
- Was ist mit Bewertungen? Bewertungen sind entscheidend. Ein gutes Profil senkt deinen CPA, weil du weniger Leads pro Gewinn brauchst.
Nächste Schritte für Auftraggeber:
- Beschreibe den Auftrag präzise: Umfang, Maße, Material, Zeitfenster, Fotos.
- Setz ein realistisches Budget oder nenn deine Erwartung (Fixpreis oder Kostenvoranschlag).
- Erlaube Kontaktaufnahme per Telefon und prüfe 2-3 Angebote.
- Checke Profile: Bewertungen, Fotos von Arbeiten, Gewerbenachweis.
- Vereinbare vorab Scope, Preis, Zahlungsmodus und Gewährleistung schriftlich.
Nächste Schritte für Handwerker:
- Starte klein: Wähle 1-2 Kernkategorien und begrenze den PLZ-Radius auf wirtschaftliche Strecken.
- Profil schärfen: Starke Fotos, 3-5 typische Leistungen mit Festpreis, saubere Beschreibung, Gesellen-/Meisterinfo.
- Vorlagen bauen: Zwei Erstnachrichten (Pauschale vs. Vor-Ort-Besichtigung) und eine Follow-up-Nachricht.
- Alarm aktivieren: Push/SMS an, Reaktionszeit < 30 Minuten an Werktagen.
- Budgetdeckel setzen: z. B. 200-400 € im ersten Monat, dann nach Quote anpassen.
- Tracking: Tabelle mit Datum, Kategorie, Leadpreis, Ergebnis, Auftragssumme, Deckungsbeitrag. Nach 20-40 Leads optimieren.
- Kündigungsfrist in den Kalender: 7 Tage vor Frist erinnert dich das Handy.
Troubleshooting - typische Probleme:
- „Ich bekomme kaum passende Leads.“ - Kategorien eingrenzen, Keywords im Profil schärfen, PLZ-Radius justieren, Stoßzeiten aktiv sein (abends/wochenends bei Privatkunden).
- „Ich schließe zu wenig ab.“ - Innerhalb 30-60 Minuten anrufen, konkrete Zeitfenster nennen, Festpreis anbieten, zwei Referenzfotos mitschicken, Namen des Kunden in der Nachricht nutzen.
- „Zu teuer für mich.“ - Auf Kleinjobs mit hoher Quote fokussieren, nur Leads mit Fotos/Details kaufen, Off-Peak-Zeiten nutzen, flexiblen Tarif wählen und testen.
- „Viele Fakes.“ - Nur Leads mit verifizierbaren Daten kaufen, konsequent innerhalb der Frist prüfen/melden, interne Liste führen, welche Formulierungen häufig zu Problemen führen.
- „Ich vergesse zu kündigen.“ - Sofort nach Vertragsabschluss einen wiederkehrenden Kalendertermin einstellen.
Worauf ich mich stütze: Die Aussagen basieren auf den öffentlich zugänglichen Preis-/AGB-Informationen und Hilfeseiten von MyHammer (Stand August 2025), Branchen-Konditionen in DE/AT sowie Erfahrungswerten von Betrieben, die aktiv über Leads akquirieren. Prüfe vor deiner Entscheidung immer die aktuelle Preisübersicht und die AGB, weil Anbieter Konditionen regelmäßig anpassen.
Unterm Strich: Für Auftraggeber ist MyHammer bequem und gratis. Für Betriebe ist es ein kalkulierbarer, aber aktiver Kanal. Wer schnell, fokussiert und datengesteuert arbeitet, macht daraus einen zuverlässigen zweiten Kalender - erst recht in Städten wie Wien, wo Nachfrage hoch und Zeitfenster eng sind.
Geschrieben von Jens Schreiber
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