Altbauwohnung sanieren bezeichnet die Modernisierung von Wohnräumen, die vor dem Zweiten Weltkrieg gebaut wurden, um sie energetisch, technisch und ästhetisch an heutige Standards anzupassen. Dabei stehen Erhalt historischer Merkmale, Verbesserung der Energieeffizienz und Steigerung des Wohnkomforts im Vordergrund.
Ein Altbau ist ein Gebäude, das vor 1945 errichtet wurde. Charakteristisch sind hohe Decken, Stuck, Holzbalken und oft eine massive Bauweise. Diese Merkmale verleihen Charme, bringen aber gleichzeitig besondere Herausforderungen für die Sanierung mit sich, etwa bei der Gebäudedämmung oder beim Einbau moderner Haustechnik.
Die Gesamtkosten einer Sanierung setzen sich aus mehreren Kostenfaktoren zusammen:
Sanierungsgrad | Leistungen | Preisrahmen |
---|---|---|
Grundsanierung | Entkernung, neue Elektro‑ & Sanitärinstallationen, Wärmedämmung, Grundputz | 1.200-1.800 |
Teilrenovierung | Modernisierung von Bad/Küche, neue Böden, Teildämmung | 800-1.200 |
Luxusumbau | Designermöbel, Smart‑Home‑Technik, Fußbodenheizung, exklusive Oberflächen | 2.200+ |
Die angegebenen Werte basieren auf aktuellen Marktstudien des Bundesverbands der deutschen Bauunternehmer (BDB) und durchschnittlichen Angebotspreisen aus dem Jahr 2024.
Für die Sanierung von Altbauten stehen verschiedene Programme bereit:
Wichtig ist, die Anträge vor Beginn der Bauarbeiten zu stellen, da nachträgliche Nachweise häufig abgelehnt werden.
Eine solide Finanzierung kombiniert Eigenkapital, mögliche Baukredit (typisch 5‑10% des Projektvolumens) und die genannten Fördermittel. Rechnen Sie mit einem Puffer von 10‑15% für unvorhergesehene Arbeiten - z.B. versteckte Feuchtigkeit oder ein nicht vertraglich geregelter Denkmalschutz‑Auftrag.
Anna und Marco wollten ihre 70m² große Altbauwohnung komplett modernisieren. Die Kostenaufstellung sah folgendermaßen aus:
Gesamtkosten: ca. 59.200€, also rund 846€/m². Durch die KfW‑Effizienzhaus‑Förderung erhielten sie 15.000€ Zuschuss und reduzierten damit die Eigenmittel auf 44.200€. Das Beispiel zeigt, wie wichtig eine frühzeitige Förderungsprüfung ist.
Durch konsequente Dokumentation aller Ausgaben und regelmäßige Baustellen‑Walk‑Throughs lassen sich Überraschungen am Ende vermeiden.
Für eine komplette Grundsanierung liegt der Preis meist zwischen 1.200€ und 1.800€ pro Quadratmeter, abhängig von Umfang, Standort und gewünschten Qualitätsstandards. Teilrenovierungen können deutlich günstiger ausfallen, während Luxusumbauten leicht über 2.200€/m² gehen.
Wesentliche Programme sind die KfW‑Effizienzhaus‑Förderung, der BAFA‑Zuschuss für Heizungsmodernisierung und zahlreiche regionale Programme, die speziell für Denkmalschutz‑Immobilien vorgesehen sind. Eine frühzeitige Abstimmung mit der Förderbank spart Geld und Zeit.
Ja. Bei Altbauten, die unter Denkmalschutz stehen, ist eine Baugenehmigung zwingend erforderlich. Auch bei größeren Eingriffen in Tragwerke oder Fassaden wird das Bauamt beteiligt. Ohne Genehmigung drohen Bußgelder und Auflagen zur Rückbaupflicht.
Planen Sie einen finanziellen Puffer von 10‑15% des Gesamtbudgets ein und lassen Sie das Gebäude vor Baubeginn von einem Fachmann auf Feuchtigkeit, Schimmel und Bausubstanz prüfen. Eine detaillierte Leistungsbeschreibung sowie regelmäßige Baustellen‑Kontrollen helfen ebenfalls, Überraschungen zu vermeiden.
In den meisten deutschen Städten ist die Sanierung von Altbauten wirtschaftlich attraktiver als ein Neubau, besonders wegen der hohen Grundstückspreise. Zusätzlich erhalten Sie durch Förderungen oft bis zu einem Drittel der Kosten zurück, was den finanziellen Aufwand deutlich reduziert.
Geschrieben von Jens Schreiber
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