Stellen Sie sich vor: Ihre Küche ist alt, die Fronten sind abgenutzt, die Farbe stumpf - aber Sie wollen keine neue Küche kaufen. Kein Problem. Küchenschränke streichen ist nicht nur eine günstige Lösung, sie ist oft die klügere. Während eine neue Küche leicht 15.000 bis 25.000 Euro kostet, können Sie mit Streichen für unter 200 Euro ein völlig neues Aussehen erreichen. Und das ohne Bauarbeiten, ohne Staubwolken, ohne Monate Wartezeit. Es ist nicht nur ein Farbwechsel - es ist eine Revolution in Ihrem Küchenalltag.
Warum Streichen die beste Wahl ist
Die meisten Leute denken, wenn die Küche alt aussieht, muss alles raus. Neue Schränke, neue Arbeitsplatte, neue Spüle. Aber das ist oft übertrieben. Die meisten Küchenschränke sind noch stabil, die Technik funktioniert, nur die Fronten sehen schlecht aus. Und genau da setzt das Streichen an. Es geht nicht ums Verstecken, sondern ums Erneuern. Laut Haus.de (2022) steigert das Streichen der Fronten den subjektiven Wohnkomfort um bis zu 40%. Das heißt: Sie fühlen sich in Ihrer Küche einfach besser. Und das, ohne einen Cent für neue Schränke auszugeben. Vergleichen Sie die Kosten: Ein kompletter Austausch der Küchenfronten kostet zwischen 800 und 2.000 Euro. Professionelles Lackieren liegt bei 600 bis 1.400 Euro. Und was kostet das Streichen selbst? Unter 180 Euro. Das ist nicht nur günstiger - es ist auch nachhaltiger. Die Herstellung einer neuen Küchenfront verbraucht Holz, Kleber, Energie, Transport. Beim Streichen nutzen Sie das, was schon da ist. Laut Berufexperten.de (2025) verbraucht das Streichen nur 20% der Ressourcen eines kompletten Austauschs. Das ist nicht nur smart, das ist verantwortungsvoll.Was Sie brauchen - Material und Werkzeuge
Sie brauchen nicht viel, aber Sie brauchen das Richtige. Hier ist die Liste, die wirklich zählt:- Schleifmaschine (Mietpreis ab 45 Euro bei OBI oder Bauhaus) - ohne Schleifen ist alles vergebene Mühe.
- Grundierung für Küchenfronten - nicht jede Grundierung passt. Für MDF brauchen Sie eine spezielle, für Holz eine andere. Falsch gewählt, blättert es nach drei Monaten ab.
- Speziallack für Küchenfronten - normaler Wandlack hält nicht. Suchen Sie nach Produkten von Caparol, Alpina oder Kreidezeit, die für Feuchtigkeit und Abrieb geeignet sind.
- Schleifpapier (120er und 240er Körnung) - für grobes und feines Schleifen.
- Malerband - um Umgebungen abzudecken, Türen, Fenster, Arbeitsplatten.
- Reinigungsmittel - Fettlöser wie Spiritus oder spezielle Küchenreiniger.
- Pinsel und Rollen - eine hochwertige Schaumrolle gibt gleichmäßige Ergebnisse.
Die 5 Schritte zum perfekten Ergebnis
Es gibt nur eine Regel: Die Vorbereitung ist alles. 80% des Erfolgs liegen in den ersten drei Tagen - nicht im Lackieren. Hier ist der Weg:- Fronten demontieren - nehmen Sie alle Türen und Schubladen ab. Nummerieren Sie sie mit Klebeband, damit Sie sie später richtig einbauen.
- Gründlich schleifen - mit der Schleifmaschine über die gesamte Oberfläche. Ziel: Die alte Oberfläche wird matt, kein Glanz mehr. An den Kanten und Ecken nacharbeiten mit Handschleifpapier. Wenn Sie noch Glanz sehen, ist es nicht genug.
- Reinigen - nach dem Schleifen ist Staub da. Wischen Sie alles mit einem feuchten Tuch ab, dann mit Fettlöser. Kein Fett, kein Staub - sonst haftet der Lack nicht.
- Grundieren - mit einem Pinsel oder Roller gleichmäßig auftragen. Nicht zu dick, nicht zu dünn. Warten Sie mindestens 24 Stunden, bis es trocken ist. In kalten Räumen länger.
- Lackieren - zwei dünne Schichten. Erst eine, warten 48 Stunden, dann die zweite. Dicke Schichten blähen auf und reißen später. Lassen Sie die Fronten nach dem Lackieren noch 72 Stunden trocknen, bevor Sie sie einbauen.
Was funktioniert nicht - und warum
Nicht jede Küche eignet sich zum Streichen. Wenn Ihre Fronten stark beschädigt sind - tiefe Kratzer, abgebrochene Ecken, Risse - dann ist Streichen keine Lösung. Fachbetriebe empfehlen bei mehr als 30% Oberflächenschäden den Austausch. Auch bei sehr alten, dünnen MDF-Fronten kann das Holz nach dem Schleifen zu weich werden. Dann hilft nur noch Neukauf. Auch Hochglanzfronten sind tricky. Sie sehen edel aus - aber sie sind schwer zu lackieren. Nur mit speziellem Hochglanzlack und perfekter Vorbereitung klappt es. Folien sind hier billiger, aber sie sehen nach einem Jahr aus wie geklaut. Lack hält länger und sieht echter aus. Laut Küchenheld.de (2023) schneidet Lack bei Hochglanzoptik in 92% der Fälle besser ab als Folie. Und vergessen Sie nicht: Die Farbwahl ist Teil der Strategie. Dunkelgrau oder Schwarz wirkt modern, aber es zeigt jeden Fingerabdruck. Hellgrau, Weiß oder Pastellfarben sind einfacher zu reinigen und machen den Raum größer. 76% der Nutzer wechselten zu helleren Tönen - und berichteten, dass die Küche plötzlich „luftiger“ wirkte.Professionell oder selber machen?
Sie können das selbst machen - und viele tun es erfolgreich. Aber es ist zeitaufwendig. Planen Sie mindestens 5 Tage ein: 2 Tage Vorbereitung, 2 Tage Lackieren mit Trocknungszeiten, 1 Tag Einbau. Wer keine Zeit hat, oder Angst vor Fehlern hat, sollte professionell lackieren lassen. Kosten: 600-1.400 Euro für eine durchschnittliche Küche. Das klingt viel, ist aber immer noch günstiger als ein neuer Schrank. Professionelle Anbieter wie KüchenlackierService.de oder FrontenRenovieren24 arbeiten mit Industrielackierern, die in klimatisierten Räumen lackieren. Die Ergebnisse halten 10-12 Jahre. Eigenleistung hält 5-7 Jahre - wenn alles richtig gemacht wurde. Der Unterschied ist also nicht nur in der Qualität, sondern in der Dauerhaftigkeit. Ein Tipp: Wenn Sie in einer Mietwohnung leben, fragen Sie Ihren Vermieter. Viele sind bereit, die Kosten für eine Renovierung zu teilen - wenn die Küche danach besser aussieht. Das ist eine Win-Win-Situation.
Was sagen andere Nutzer?
Auf Küchen-Forum.de haben 87 Nutzer ihre Projekte bewertet. 62% berichten von „hervorragenden Ergebnissen“. Ein Nutzer namens „tarikua“ schrieb: „Habe meine Vollholzküche von Leicht gestrichen, Kosten inkl. Material 185 Euro, sieht aus wie neu, Familie ist begeistert.“ Aber es gibt auch Kritik. 28% hatten Probleme - meistens wegen unzureichender Vorbereitung. Auf Trustpilot sagen 68% der Kritiker: „Ich habe die falsche Grundierung genommen.“ Auf Reddit teilt „HausbauProfi“ seine Anleitung mit 247 Upvotes: „Die 80% des Erfolgs liegen in der Vorbereitung - Schleifen ist nicht optional!“ Die durchschnittliche Bewertung für selbstgestrichene Küchenfronten liegt bei 3,8 von 5 Sternen. Professionell lackierte kommen auf 4,5. Das ist kein Wunder. Profis haben die Erfahrung, die Werkzeuge, die Umgebung. Aber mit der richtigen Vorbereitung kommt man sehr nah dran.Die Zukunft der Küchenrenovierung
Der Markt verändert sich. Seit 2024 bietet Ikea an, alte Fronten einzuschicken und neu lackieren zu lassen - für 85 Euro pro Quadratmeter. Das ist teurer als selber machen, aber einfacher. Und die Lackhersteller haben reagiert: Caparol und Alpina haben spezielle Küchenlacke mit längerer Haltbarkeit entwickelt. Sie kosten 20% mehr, halten aber 30% länger. Die Zahlen sprechen für sich: Der Markt für kosteneffektive Küchenrenovierungen wächst jährlich um 8,2%. Der Neukauf von Küchen nur um 2,7%. 73% der Deutschen bevorzugen jetzt Renovierung vor Neukauf - aus Kostengründen und aus Nachhaltigkeit. Der Deutsche Handwerksrat prognostiziert bis 2025 ein Wachstum von 12% im Renovierungsmarkt. Und ab Januar 2025 gilt die neue DIN-Norm 18365 für Küchenrenovierungen. Sie legt Standards für Grundierung, Lack und Vorbereitung fest. Das bedeutet: Die Qualität wird sich verbessern. Die Methode wird sich professionalisieren.Was tun, wenn es schiefgeht?
Sie haben gestrichen, aber die Farbe blättert? Oder es sind Blasen da? Keine Panik. Das ist kein Ende - das ist ein Lernprozess. Meistens liegt es an einer der drei Ursachen:- Falsche Grundierung - entfernen Sie den Lack, schleifen Sie nochmal, nehmen Sie die richtige Grundierung für Ihr Material.
- Zu wenig Schleifen - wiederholen Sie den Schritt. Die Oberfläche muss komplett matt sein.
- Zu schnelles Lackieren - warten Sie die Trockenzeiten ab. Nicht unter 24 Stunden pro Schicht.
Kann ich Küchenschränke aus MDF streichen?
Ja, aber nur mit der richtigen Grundierung. MDF ist porös und saugt schnell auf. Verwenden Sie eine spezielle MDF-Grundierung, wie sie von Caparol oder Kreidezeit angeboten wird. Standard-Grundierungen für Holz funktionieren nicht - sie führen zu Blasenbildung und Ablösen.
Wie lange hält eine selbst gestrichene Küchenfront?
Bei korrekter Vorbereitung und hochwertigem Lack halten selbst gestrichene Fronten 5 bis 7 Jahre. Das ist weniger als bei professioneller Lackierung (8-12 Jahre), aber deutlich länger als Folien (3-5 Jahre). Wichtig ist: Vermeiden Sie aggressive Reiniger, wischen Sie Fett sofort ab, und vermeiden Sie direktes Wasser auf den Fronten.
Ist Streichen auch für Mietwohnungen geeignet?
Ja, und es ist oft die beste Option. Da Sie keine Bohrungen oder Veränderungen an den Schränken vornehmen, ist es meistens erlaubt. Viele Vermieter unterstützen solche Renovierungen, weil die Küche danach attraktiver ist. Fragen Sie vorher nach - und zeigen Sie Fotos vom Ergebnis. Einige Vermieter teilen sogar die Kosten.
Welche Farbe ist für die Küche am besten?
Helle Farben wie Weiß, Hellgrau oder Pastelltöne wirken geräumiger und sind leichter zu reinigen. Dunkle Farben wie Dunkelgrau oder Schwarz wirken modern, zeigen aber Fingerabdrücke und Fettflecken. Wenn Sie unsicher sind, wählen Sie ein neutrales Grau - es passt zu fast allem und bleibt lange modern.
Brauche ich eine Schleifmaschine?
Ja. Mit der Hand zu schleifen ist möglich, aber extrem zeitaufwendig und ungleichmäßig. Eine Schleifmaschine spart Stunden und sorgt für eine gleichmäßige Oberfläche. Mieten Sie eine für 45-60 Euro bei OBI oder Bauhaus - das ist die beste Investition in Ihr Projekt.
Kann ich die Küchenschränke im Wohnzimmer streichen?
Nein, nicht im Wohnzimmer. Die Lackierung braucht einen staubfreien, trockenen Raum mit mindestens 18°C. Die beste Lösung: Demontieren Sie die Fronten, bringen Sie sie in eine Garage, einen Keller oder einen leeren Raum, wo Sie die Luftzirkulation steuern können. So vermeiden Sie Staub, Schmutz und ungleichmäßige Trocknung.
Geschrieben von David Loidolt
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