Ermitteln Sie die Gewinnmarge Ihres Möbelprodukts basierend auf den Kosten und dem Verkaufspreis.
Die Gewinnmarge ist der prozentuale Unterschied zwischen Verkaufspreis und Selbstkosten eines Produkts das entscheidende Kriterium, wenn es um die Wirtschaftlichkeit von Möbeln geht. Wer im Möbelhandel tätig ist - ob im Showroom in Wien oder im wachsenden Online‑Shop - will wissen, welche Produktkategorien wirklich Geld bringen. In diesem Beitrag erfährst du, welche Möbelstücke die höchste Gewinnmarge erzielen, warum das so ist und wie du selbst die Marge deiner Artikel berechnen und optimieren kannst.
Bevor wir zu den konkreten Produktkategorien springen, ein kurzer Überblick über die Rechnung:
Ein Beispiel: Ein Sofa kostet in der Produktion 800€, wird für 1.200€ verkauft. Die Marge beträgt (1.200-800)/1.200×100%=33%.
Im Möbelsegment gibt es große Unterschiede. Die nachfolgende Tabelle fasst die typischen Margen der wichtigsten Kategorien zusammen. Die Zahlen basieren auf Branchenstudien aus dem Jahr 2024 (z.B. Möbelverband Österreich, GfK‑Marktanalysen) und eigenen Erfahrungswerten von Händlern.
Kategorie | Durchschnittlicher Verkaufspreis | Durchschnittliche Selbstkosten | Durchschnittliche Marge |
---|---|---|---|
Sofa | 1.200€ | 800€ | 33% |
Esszimmerstuhl | 180€ | 120€ | 33% |
Küchenmöbel | 3.500€ | 2.600€ | 26% |
Matratze | 900€ | 550€ | 39% |
Designermöbel | 2.800€ | 1.200€ | 57% |
Dekorationsartikel (Kissen, Vasen) | 70€ | 15€ | 79% |
Aus der Übersicht wird sofort klar: Kleine Dekorationsartikel und Designermöbel erzielen die höchsten Margen, während große Küchenmöbel eher im Mittelfeld liegen.
Mehrere Faktoren beeinflussen das Ergebnis:
Im Gegensatz dazu sind Sofas, Küchenmöbel und Matratzen schwer, benötigen umfangreiche Produktionsschritte und häufig spezielle Transportlösungen, wodurch die Marge sinkt.
Der Kanal, über den ein Produkt verkauft wird, ändert die Kostenstruktur erheblich. Wir betrachten zwei Hauptakteure:
Resultat: Kleine Artikel mit hoher Marge profitieren im Online‑Umfeld besonders, weil die Margen über die geringen Logistikkosten hinweg erhalten bleiben. Große Möbelstücke verdienen sich hingegen oft besser im stationären Verkauf, wo Beratung und Showroom‑Erlebnis den höheren Preis rechtfertigen.
Wenn du ein konkretes Möbelstück prüfen willst, folge dieser Schritt‑für‑Schritt‑Checkliste:
Ein kurzer Excel‑Template mit den Spalten „Kosten“, „Preis“, „Marge%“ spart Zeit und gibt sofort Aufschluss.
Hier ein paar sofort umsetzbare Ideen, die selbst ein kleiner Laden in Wien ausprobieren kann:
Viele Händler denken, hohe Margen bedeuten immer mehr Profit. Das stimmt nur, wenn die Menge stimmen. Achte auf:
Regel: Tracke jede Produktkategorie monatlich, vergleiche Soll‑Mit‑Ist‑Marge und justiere die Beschaffung.
Zusammengefasst: Kleine, designorientierte Dekorationsartikel und exklusive Designermöbel erzielen die höchsten Margen, weil sie geringe Selbstkosten und hohe Preisbereitschaft kombinieren. Große Möbelstücke kommen auf durchschnittliche bis leicht überdurchschnittliche Margen, profitieren aber von persönlicher Beratung und längerem Kaufzyklus.
Setze die vorgestellten Berechnungs‑ und Optimierungs‑Methoden ein, beobachte deine Kanäle und passe dein Sortiment gezielt an. So maximierst du nicht nur die Marge einzelner Produkte, sondern auch den Gesamterfolg deines Möbelgeschäfts.
Ermittle die gesamten Selbstkosten (Material, Polsterung, Sonderfarben, Lieferzeit), addiere ggf. Aufpreise für Sonderanfertigungen und ziehe diesen Betrag vom vereinbarten Verkaufspreis ab. Teile das Ergebnis durch den Verkaufspreis und multipliziere mit 100%.
Designermöbel besitzen eine starke Markenidentität und ein exklusives Design, das Kunden bereit macht, deutlich mehr zu zahlen. Gleichzeitig werden sie meist in geringeren Stückzahlen produziert, was die Produktionskosten pro Einheit nicht proportional steigen lässt.
Online‑Shops sind ideal, weil die Logistikkosten gering und die Reichweite hoch ist. Hohe Margen bleiben erhalten, solange die Retourenquote kontrolliert wird.
Setze auf modulare Systeme, die aus Standardteilen bestehen. Das senkt die Stückkosten. Kombiniere dann Up‑Selling‑Strategien (z.B. Premium‑Griffset) und verkaufe komplette Sets statt Einzelteile.
Jede Rücksendung verursacht zusätzliche Kosten (Versand, Aufbereitung, ggf. Wertverlust). Bei einer Retourenquote von 12% reduziert sich die Netto‑Marge um etwa 3‑5% im Vergleich zu einem Kanal mit 3% Retouren.
Geschrieben von Jens Schreiber
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