Nutzen Sie diesen Rechner, um die Wirtschaftlichkeit Ihrer Hausrenovierung zu prüfen. Geben Sie die relevanten Werte ein und erfahren Sie, ob sich die Sanierung lohnt.
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Sie stehen mitten in einer Sanierung und fragen sich, ob Sie lieber das Geld weiter investieren oder das Projekt besser beenden sollten? Genau das ist die Kernfrage vieler Hausbesitzer in Österreich: Haus sanieren macht nur dann Sinn, wenn die zu erwartende Wertsteigerung und der Nutzen die anfallenden Kosten überwiegen. In diesem Leitfaden zeigen wir, welche Kennzahlen und Warnsignale Ihnen helfen, den richtigen Zeitpunkt für einen Abbruch zu erkennen.
Eine Haussanierung ist die umfassende Modernisierung einer bestehenden Immobilie, um bauliche Mängel zu beheben, Energieeffizienz zu steigern und den Wohnkomfort zu erhöhen. Dabei können Einzelmaßnahmen wie Dachisolierung, Fenstererneuerung oder komplette Grundrissänderungen anfallen. Die Bandbreite reicht von kleinen Renovierungen bis hin zu einer kompletten Grundsanierung.
Der aktuelle Immobilienmarkt in Österreich zeigt ein moderates Preiswachstum von 3‑4% pro Jahr in Ballungsräumen wie Wien. In ländlichen Regionen liegt die Steigerungsrate jedoch bei nur 1‑2%. Wenn die zu erwartende Wertsteigerung Ihrer Immobilie hinter den Sanierungskosten zurückbleibt, ist die Investition wirtschaftlich riskant.
Bei Altbauten stößt man häufig an bauliche Grenzen: Energieeffizienz-Standards wie KfW 55 oder die österreichische ÖNORM S 5215 fordern eine Mindestdämmung. Wenn die vorhandene Bausubstanz keine ausreichende Dämmung zulässt, könnte ein Abriss und Neubau die langfristig geringeren Betriebskosten ausgleichen.
Um den finanziellen Break‑Even‑Punkt zu bestimmen, sollten Sie folgende Formel anwenden:
Rechnet man beispielhaft: C=300.000€, V=250.000€, E=4.000€/Jahr, ergibt sich eine Amortisationszeit von 12,5Jahren. Liegt die erwartete Nutzungsdauer des Hauses darunter, ist die Sanierung aus Sparsicht nicht lohnenswert.
Kriterium | Sanierung | Abriss & Neubau | Verkauf |
---|---|---|---|
Gesamtkosten | 300000€ | 450000€ (inkl. Abriss) | - (Verkaufspreis) |
Durchschnittliche Dauer | 12Monate | 18Monate | - |
Wertsteigerung | +30% (nach Sanierung) | +45% (Neubau) | +15% (Marktwert) |
Energieeinsparungen | 10‑15% | 30‑40% | - |
Risiko | Mittelhoch (versteckte Mängel) | Hoch (Bauzeiten, Genehmigungen) | Gering (Marktrisiko) |
Die Tabelle macht deutlich, dass ein Neubau meist höhere Anfangsinvestitionen erfordert, dafür aber langfristig bessere Energieeinsparungen und Wertzuwächse liefert. Der Verkauf ist die risikofreie Variante, allerdings ohne weitere Modernisierung.
Der Staat unterstützt nachhaltige Sanierungen mit Förderungen wie dem Sanierungsscheck (bis zu 15% der Kosten) und der e‑ Förderungen für energetische Maßnahmen. Wichtig: Förderungen werden meist nur für Maßnahmen gewährt, die nachweislich die Energieeffizienzklasse erhöhen. Außerdem können Renovierungskosten in manchen Bundesländern als außergewöhnliche Belastung steuerlich abgesetzt werden - jedoch nur, wenn das Haus anschließend wieder vermietet oder selbst genutzt wird.
Erfüllt Ihr Projekt mehrere dieser Punkte, sollten Sie ernsthaft über einen Verkauf, Abriss oder Neubau nachdenken.
Familie Müller kaufte 1995 ein Altbau‑Dreifachhaus in den 15.Bezirken. Nach einem ersten Dachreparaturbudget von 120.000€ stellten Gutachter erhebliche Feuchtigkeits‑ und Asbestprobleme fest. Die zusätzlichen Kosten beliefen sich auf 80.000€, die Gesamtsanierung betrug 200.000€. Der Marktwert nach Sanierung lag jedoch nur bei 210.000€, also ein Gewinn von nur 5%. Die Familie entschied, das Haus zu verkaufen und ein neues energieeffizientes Gebäude zu bauen - heute spart sie jährlich 6.000€ an Heizungskosten.
Erstellen Sie eine detaillierte Kostenaufstellung, kalkulieren Sie die zu erwartende Wertsteigerung und die jährlichen Energieeinsparungen. Nutzen Sie die Break‑Even‑Formel (Gesamtkosten‑Wertsteigerung)÷Jährliche Einsparungen, um die Amortisationszeit zu bestimmen.
Im Jahr 2025 gibt es den Sanierungsscheck (max. 15% der Kosten), die Klima- und Energieförderung für Wärmedämmung (bis zu 20%), sowie regionale Zuschüsse für Solaranlagen. Prüfen Sie die Bedingungen beim Bundesministerium für Klimaschutz, Umwelt, Energie, Mobilität und Technologie.
Wenn die Sanierungskosten über 30% des aktuellen Marktwertes liegen, strukturelle Mängel einen Abriss unvermeidlich machen oder die erwartete Wertsteigerung unter 15% bleibt, ist ein Abriss meist die bessere Wahl.
Ja, aber Sie sollten sicherstellen, dass die einzelnen Maßnahmen nicht gegenseitig die Effizienz verringern. Beispiel: Neue Fenster ohne ausreichende Dachdämmung bringen geringere Energieeinsparungen.
Ein Verkauf nach Beginn der Sanierung kann zu einer Steuerpflicht auf den erzielten Gewinn führen, wenn das Objekt nicht mehr als Hauptwohnsitz gilt. Es empfiehlt sich, einen Steuerberater zu konsultieren.
Geschrieben von Jens Schreiber
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