Wohnungsrenovierung einfach erklärt - Was Sie wissen müssen
Kostenrechner für Wohnungsrenovierung
Gesamtkosten
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Ihr Budget sollte mindestens 10-15% Puffer enthalten. Die berechneten Kosten umfassen Materialien, Entsorgung und unvorhergesehene Kosten.
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Entsorgung0 €
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Sie überlegen, Ihre Wohnung zu erneuern, wissen aber nicht genau, was Wohnungsrenovierung eigentlich bedeutet? Dieser Leitfaden klärt die wichtigsten Fragen, zeigt den Ablauf, liefert Tipps zu Kosten und Materialien und hilft Ihnen, Fehler von vornherein zu vermeiden.
Definition und Ziel einer Wohnungsrenovierung
Im Kern ist Wohnungsrenovierungdie gezielte Modernisierung einer bestehenden Wohnfläche, um Ästhetik, Funktionalität und Energieeffizienz zu verbessern. Sie kann von kleinen Maßnahmen wie neu gestrichenen Wänden bis zu umfassenden Umbauten wie dem Austausch von Bodenbelägen oder dem Einbau neuer Sanitäranlagen reichen.
Warum eine Renovierung sinnvoll ist
Eine gut geplante Renovierung steigert nicht nur den Wohnkomfort, sondern erhöht auch den Marktwert der Immobilie. Studien des österreichischen Immobilienverbands zeigen, dass jede investierte 1%ige Kostensteigerung in der Regel zu einer Wertsteigerung von rund 1,2% führt. Außerdem können energetische Verbesserungen langfristig Heizkosten um bis zu 30% senken.
Schritt‑für‑Schritt zur erfolgreichen Renovierung
Bestandsaufnahme: Prüfen Sie den aktuellen Zustand von Wänden, Böden, Elektrik und Sanitär. Kostenwerden hier grob geschätzt.
Zieldefinition: Legen Sie fest, welche Räume renoviert werden sollen und welches Ergebnis Sie erwarten (z.B. offener Wohnbereich, barrierefreie Badgestaltung).
Budgetplanung: Erstellen Sie einen Kostenrahmen inklusive Puffer (10‑15%). Materialienwie Fliesen, Parkett oder Farben sollten nach Preis‑Leistungs‑Verhältnis gewählt werden.
Genehmigungen einholen: Bei tragenden Wandänderungen oder Änderungen an Heizung und Strom ist oft eine Baubewilligung nötig. Kontaktieren Sie das Bezirksamt Wien für Details.
Ausschreibung oder DIY‑Entscheidung: Entscheiden Sie, ob Sie die Arbeiten selbst übernehmen (DIY) oder Fachfirmen beauftragen (Fachfirma).
Materialbeschaffung: Bestellen Sie alles rechtzeitig, um Verzögerungen zu vermeiden. Nachhaltige Baustoffewie FSC‑zertifiziertes Holz oder recycelbare Fliesen sind empfehlenswert.
Durchführung: Beginnen Sie mit Abriss‑ und Entsorgungsarbeiten, folgen Sie dann den Installations‑ und Oberflächenarbeiten. Halten Sie den Zeitplan ein, aber bleiben Sie flexibel für unvorhergesehene Probleme.
Abschluss und Kontrolle: Prüfen Sie, ob alles sauber abgenommen ist, dokumentieren Sie Restmängel und führen Sie die Endreinigung durch.
Kostenfaktoren im Überblick
Die Gesamtkosten teilen sich typischerweise in vier Bereiche:
Arbeitsleistung: Fachfirmen verlangen etwa 45‑60% der Gesamtsumme, DIY‑Arbeitszeit ist kostenfrei, aber zeitintensiv.
Materialien: Hochwertige Bodenbeläge können 30‑50€m² kosten, Standardoptionen liegen bei 15‑25€m².
Entsorgung: Abrissmaterial muss fachgerecht entsorgt werden - kalkulieren Sie 5‑10% der Materialkosten.
Unvorhergesehenes: Puffer für versteckte Schäden (z.B. Schimmel) sollte nicht unterschätzt werden.
DIY vs. Fachfirma - Vergleich
Selbstmachen versus professionelle Ausführung
Kriterium
DIY (Selbstmachend)
Fachfirma
Kosten
bis zu 50% günstiger (nur Material)
inkl. Lohn, 45‑60% des Budgets
Qualität
abhängig von Erfahrung
garantierte Fachstandards
Zeitaufwand
Wochen bis Monate
1‑3Wochen
Garantie
keine
typisch 2‑5 Jahre
Risiko
Fehlplanungen, Bauschäden
gering, Haftpflichtversicherung
Typische Fehler und wie Sie sie vermeiden
Einige Stolperfallen treten immer wieder auf:
Unrealistisches Budget: Planen Sie immer einen Puffer von mindestens 10% ein.
Fehlende Fachberatung: Gerade bei Elektrik und Sanitär ist professionelle Beratung fast unverzichtbar.
Falsche Materialwahl: Achten Sie auf Feuchtigkeitsbeständigkeit in Bädern und Küchen.
Schlechte Zeitplanung: Koordinieren Sie Liefertermine und Handwerker, um Leerlauf zu vermeiden.
Vernachlässigte Genehmigungen: Nicht genehmigte Eingriffe können teure Nachbesserungen nach sich ziehen.
Checkliste für Ihre Wohnungsrenovierung
Raum‑ und Bedarfsanalyse durchführen
Klare Zielsetzung und Stilrichtung festlegen
Gesamtkostenplan mit 10‑15% Puffer erstellen
Notwendige Genehmigungen beantragen
Entscheidung für DIY oder Fachfirma treffen
Nachhaltige Materialien auswählen und bestellen
Ausführungs‑Zeitplan mit Lieferterminen abstimmen
Renovierungsarbeiten starten und regelmäßig kontrollieren
Abnahme, Endreinigung und Dokumentation durchführen
Häufig gestellte Fragen
Wie lange dauert eine typische Wohnungsrenovierung?
Für eine durchschnittliche 80m²‑Wohnung mit neuen Böden, gestrichenen Wänden und einer Badmodernisierung rechnen die meisten Haushalte mit 4‑6Wochen reiner Ausführungszeit. Projektplanung und Lieferverzögerungen können die Gesamtdauer auf 8‑10Wochen ausdehnen.
Muss ich für jede Maßnahme eine Genehmigung einholen?
Nicht immer. Kleine kosmetische Änderungen wie Malerarbeiten benötigen keine Genehmigung. Werden jedoch tragende Wände entfernt, Fenster eingebaut oder Heizungsanlagen verändert, ist eine Baubewilligung erforderlich.
Lohnt sich die Investition in energieeffiziente Fenster?
Ja. Moderne Niedrig‑Energie‑Fenster können den Heizenergieverbrauch um bis zu 25% senken. Die Amortisationszeit liegt meist zwischen 5‑8Jahren, abhängig von den Energiekosten.
Welche nachhaltigen Baustoffe empfehlen Sie?
FSC‑zertifiziertes Holz, recyceltes GFK‑Dachmaterial, Kalkzementputz und keramische Fliesen mit hohem Anteil an recyceltem Inhalt sind gute Optionen. Sie haben niedrige CO₂‑Bilanz und oft längere Lebensdauer.
Wie kann ich Kosten beim DIY reduzieren?
Nutzen Sie Leihgeräte aus Baumärkten, kaufen Sie Materialien im Ausverkauf oder aus Restposten, und planen Sie die Arbeiten so, dass Sie mehrere Aufgaben hintereinander erledigen können, um Aufwand zu sparen.
Geschrieben von Jens Schreiber
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