CPL oder Weißlack: Was ist günstiger und besser für Türen & Möbel?

CPL oder Weißlack: Was ist günstiger und besser für Türen & Möbel?

Blick auf Türen, Möbel oder Fensterbänke, und fast jeder steht irgendwann vor derselben Frage: Sollen es Oberflächen aus CPL oder doch Weißlack sein? Die Unterschiede wirken im Laden meist unscheinbar, aber die Entscheidung macht sich über Jahre bezahlt – im Portemonnaie und bei jedem Griff zur Türklinke. Wer klug wählt, vermeidet Ärger, Putzstress und unnötige Ausgaben.

Was unterscheidet CPL von Weißlack?

Die Oberfläche entscheidet, wie lange Türen und Möbel gut aussehen – und wie viele Nerven man beim Putzen lässt. CPL steht für „Continuous Pressure Laminate“, also besonders robustes Schichtmaterial, das unter hohem Druck und Hitze aus Melaminharz geformt wird. Weißlack dagegen ist meist ein deckender Acryllack, manchmal mit PU-Anteil, auf glattem Holz oder MDF aufgetragen und härtet zu einer glatten, eleganten Fläche aus. Schon bei der Herstellung trennt sich die Spreu vom Weizen: CPL-Oberflächen werden industriell produziert, wobei mehrere Schichten Melaminpapier mit Dekordruck und Trägermaterial verschmolzen werden. Das Ergebnis ist nicht nur kratzfest, sondern auch hitze- und lichtbeständig. Weißlack hingegen wird aufgetragen, getrocknet und geschliffen – oft in mehreren Schichten. Das bringt einen klassischen Look, ist aber empfindlicher gegenüber mechanischer Beanspruchung.

Wer sich mal eine Fachmesse oder Werksbesichtigung gegönnt hat, merkt: CPL-Türen laufen fast vom Fließband, während Lackierer Weißlack-Oberflächen noch mit geübtem Auge kontrollieren müssen. Viele Türenhersteller setzen auf CPL, weil es weniger Toleranz für Fehler gibt – einmal gepresst, bleibt alles so, wie es ist. Weißlack erfordert mehr handwerkliches Geschick, jedes Staubkorn kann zum Problem werden. Gerade für Mietwohnungen, Haushalte mit Kindern oder wenn die Räume viel Sonne abbekommen (Stichwort: Vergilbung), machen CPL-Lösungen das Leben leichter. Experten schätzen, dass bis zu 70% der verkauften Wohnungstüren heute mit CPL ausgestattet sind – Tendenz steigend.

Ein entscheidender Punkt im Alltag: CPL kann nicht einfach wie eine lackierte Fläche überstrichen werden, ist aber wesentlich resistenter gegen Kratzer, Feuchtigkeit, Temperatursprünge und kleine Unfälle. Weißlack wirkt edler, ist aber nach Jahren oft stumpf, bekommt schnell Macken oder Abrieb an Kanten. Einmal mit dem Fahrrad-Lenker angestoßen oder die Kante an der Einkaufstasche gestreift – schon blitzt das darunterliegende Material auf oder der Lack platzt ab.

EigenschaftCPLWeißlack
Widerstandsfähigkeit gegen Kratzersehr hochmittel
Pflegeaufwandgeringmittel bis hoch
UV-Beständigkeithochniedrig bis mittel
Erneuerbarkeit/Überstreichbarkeitneinja
Anschaffungskosten (Ø)niedrigmittel bis hoch
Optiktechnisch, gleichmäßigereleganter, klassischer

Was manche nicht wissen: CPL gibt es inzwischen in verblüffend guter Holzoptik oder dezentem Uniweiß, sodass auch Design-Ansprüche nicht zu kurz kommen. Wer aber den Vintage-Charme einer klassischen Massivholztür oder den weißen Landhausstil liebt, bleibt oft beim Weißlack hängen – trotz Mehrarbeit bei Pflege und Renovierung.

Was kostet CPL im Vergleich zu Weißlack wirklich?

Was kostet CPL im Vergleich zu Weißlack wirklich?

Klar, beim Tür-Kauf zählt meist der erste Blick: Welcher Preis steht auf dem Aufsteller im Baumarkt oder beim Händler? Doch der Teufel steckt im Detail – und in der Lebensdauer. Als Faustregel gilt: CPL-Türen und -Möbelfronten sind in der Anschaffung günstiger als vergleichbare Varianten mit Weißlack. Im Juli 2025 liegen Standard-Innentüren mit CPL-Oberfläche (80 x 200 cm, Röhrenspan, Drückergarnitur) bei etwa 120 bis 180 Euro, während gleichwertige Weißlacktüren schnell 170 bis 250 Euro kosten. Hochwertige Markenprodukte mit komplexer Formgebung oder glatter, makelloser Weißlackfläche können sogar noch mehr kosten – besonders, wenn Sonderelemente oder Verglasungen gefragt sind.

Der Einkaufspreis ist aber nicht alles. Wer plant, regelmäßig Türen zu streichen, weil sie im Flur von Kinderhänden oder Haustierpfoten malträtiert werden, steckt bei Weißlack auf Dauer mehr Geld rein. Das Nachstreichen kostet Material, Zeit – und Geduld. CPL, einmal angeschafft, bleibt oft über viele Jahre unverändert schön, vorausgesetzt, es wird nicht mutwillig beschädigt. Eine große deutsche Wohnbaugenossenschaft schätzt, dass in Mietwohnungen, in denen Weißlacktüren verbaut sind, die Instandhaltungskosten für Anstriche im Schnitt 30 bis 40% höher ausfallen als bei CPL.

Wer sparen will, muss nachrechnen, was schlimmer ist: Ein kleiner Mehraufwand beim Putzen und Streichen – oder lieber gleich eine robustere Oberfläche, die fast alles verzeiht und bei normaler Nutzung 15 Jahre oder länger wie neu bleibt. Fachleute berichten: Selbst bei häufiger Beanspruchung zeigen CPL-Türen oft nicht mehr als leichte Spuren, während Weißlack schon nach wenigen Jahren sichtbar gealtert wirkt. Besonders kritisch sind die Kanten – CPL bleibt hier stabil, während Weißlack manchmal schon beim ersten Türzuziehen kleine Abplatzungen hat.

Bei Sonderfarben oder aktuellen Trends wird’s noch teurer: Lackierte Flächen in Wunschfarbe gibt es fast immer nur gegen hohen Aufpreis und längere Lieferzeiten, während CPL-Modelle meist günstiger und schneller zu haben sind. Mittlerweile bieten Hersteller wie Jeld-Wen oder Prüm viele Dekore auch als CPL-Version an – das spart, ohne dass man optisch große Abstriche machen muss. Gerade bei Projekten mit mehreren Türen (z. B. Neubauwohnungen, Mehrfamilienhäuser) rechnet sich die Differenz schnell auf mehrere hundert Euro hoch.

Welches Material passt zu wem – Alltag, Pflege & Lebensdauer im Blick

Welches Material passt zu wem – Alltag, Pflege & Lebensdauer im Blick

Die Entscheidung, ob nun CPL oder Weißlack ins Haus kommt, ist wie der Unterschied zwischen Automatik und Handschaltung: Beides bringt einen ans Ziel, aber der Fahrspaß und die Wartung könnten nicht unterschiedlicher sein. CPL ist der Pragmatiker – robust, unempfindlich, pflegeleicht. Wer eine Zweck-Wohnung, WG oder Familie mit Kindern hat, kann sich viele Sorgen sparen. Schmutz lässt sich mit einem feuchten Lappen oder mildem Reinigungsmittel problemlos entfernen. Auch leichte Flecken – zum Beispiel von Kugelschreiber, Tomatensauce oder Schuhabrieb – verziehen sich oft schon nach einmal Wischen. Sogar in Feuchträumen oder am Hausflur, wo Türen besonders viel abkriegen, hat CPL die Nase vorn.

Bei Weißlack sieht’s anders aus. Die Optik zieht alle Blicke auf sich, aber jeder kleiner Schlag, jede Tasche oder ein Haustierhaken hinterlassen Spuren. Wer Wert auf einen eleganten, makellosen Look legt und keine Angst hat, etwa alle paar Jahre nachzubessern, liebt diese Oberfläche. Anfällig ist Weißlack vor allem für Abrieb an Türkanten, zwischendurch vergilbt er bei zu viel direkter Sonneneinstrahlung. Moderne Weißlacke helfen zwar gegen Gelbstich, zaubern aber keine Unempfindlichkeit herbei. Die regelmäßige Reinigung braucht Fingerspitzengefühl. Zu viel Wasser, falsche Reiniger oder Mikrokratzer sorgen schnell für stumpfe Flächen oder Flecken. Viele greifen dann zur Farbe – und schon startet das Nachstreichen. Es gibt tatsächlich Profis, die alle 2-3 Jahre nachbessern, nur um sichtbare Gebrauchsspuren zu kaschieren.

Die Haltbarkeit unterscheidet sich deutlich. CPL-Oberflächen bleiben im Schnitt bis zu doppelt so lang hübsch wie Weißlack, besonders in Haushalten mit Kindern oder Tieren. Während Weißlack-Türen oft nach 8-10 Jahren erneuert oder umfangreich restauriert werden müssen, halten CPL-Türen locker 15, manchmal sogar 20 Jahre durch. Das spricht sich gerade unter Bauherren und Vermietern herum, die auf langfristige Kosten schauen.

Worauf sollte man zusätzlich achten? Türen mit komplexen Profilen, eingelassenen Glasfeldern oder geschwungenen Kanten sind meistens nur als Weißlack verfügbar, das liegt an der Fertigungstechnik. CPL lässt sich schwerer auf Rundungen oder tiefe Profilierungen auftragen. Wer klassische Landhausoptik liebt, muss also oft in den sauren Apfel beißen und öfter zum Lackpinsel greifen. Bei glatten Flächen, minimalistischen Looks und moderner Architektur ist CPL dagegen fast unschlagbar.

Zwei Handgriffe, die immer helfen:

Wer Wert auf Nachhaltigkeit legt, merkt: CPL besteht zwar nicht aus Massivholz, punktet aber durch Langlebigkeit und geringen Pflegeaufwand. Weniger Nacharbeit bedeutet weniger Verbrauch von Lacken, Lösungsmitteln oder Schleifmitteln – das freut Umwelt und Konto. In Hotels oder Kindergärten, wo die Belastung rabiat ist, ersetzen Branchenprofis mittlerweile fast nur noch Weißlack durch CPL. Die Lebensdauer-Prognose: Eine CPL-Tür kommt locker durch zwei bis drei Renovierungszyklen, bevor auch sie irgendwann ermüdet.

Noch ein letzter Kniff: Wer sich zwischen CPL und Weißlack in Sachen Farbe nicht entscheiden kann, findet heute viele CPL-Dekore, die klassisches Weiß absolut authentisch imitieren – ja, sogar mit matter oder seidenglänzender Optik, sodass der Unterschied erst beim Anfassen auffällt. Wer zu Hause Zeit und Geld sparen will, bekommt mit CPL meist das robustere, günstigere Gesamtpaket. Nur bei echten Design- und Nostalgie-Fans darf es dann doch der klassische Weißlack sein.

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