Mietpreisbremse: Was sie wirklich bedeutet und wie sie Mieter in Österreich schützt
Die Mietpreisbremse, ein rechtliches Instrument zur Begrenzung von Mietsteigerungen in angespannten Wohnungsmärkten. Auch bekannt als Mietpreisbegrenzung, soll sie verhindern, dass Vermieter Mieten nach dem Umzug oder der Renovierung willkürlich in die Höhe treiben. In Österreich gilt sie in bestimmten Gemeinden, vor allem in Städten wie Wien, Graz oder Linz, wo der Druck auf den Wohnraum besonders hoch ist. Sie greift nicht überall – und das ist oft der größte Irrtum.
Diese Regelung besagt: Wenn eine Wohnung neu vermietet wird, darf die Miete nicht mehr als zehn Prozent über dem sogenannten Vergleichsmietzins, der durchschnittlichen Miete für vergleichbare Wohnungen in derselben Lage liegen. Dieser Vergleichsmietzins wird von der Behörde anhand von Daten aus dem Mietpreisspiegel, einer offiziellen Sammlung von Mietdaten aus der Region ermittelt. Du als Mieter hast das Recht, diesen Spiegel einzusehen – und wenn deine Miete zu hoch ist, kannst du sie anfechten. Viele wissen das nicht.
Doch die Mietpreisbremse hat Grenzen. Sie gilt nicht für Neubauten, die nach 2001 errichtet wurden, und auch nicht für Wohnungen, die nach einer umfassenden Sanierung neu vermietet werden – wenn die Sanierungskosten mehr als ein Drittel des Wertes der Wohnung ausmachen. Das ist ein Schlupfloch, das viele Vermieter nutzen. Auch wenn du in einer Mietwohnung lebst, die vor 2001 gebaut wurde, musst du prüfen, ob deine Gemeinde die Mietpreisbremse überhaupt eingeführt hat. In ländlichen Regionen ist sie oft nicht aktiv.
Was du tun kannst: Sammle Mietdaten von ähnlichen Wohnungen in deiner Straße oder Nachbarschaft. Frag andere Mieter, wie viel sie zahlen. Nutze die Online-Portale der Stadtverwaltung, die den Mietpreisspiegel veröffentlichen. Wenn du feststellst, dass deine Miete zu hoch ist, schicke eine schriftliche Anfrage an deinen Vermieter – mit Belegen. Viele Vermieter zahlen zurück, wenn sie merken, dass du Bescheid weißt.
Die Mietpreisbremse ist kein Wundermittel – aber sie ist ein Werkzeug. Und wie jedes Werkzeug hilft sie nur, wenn du sie kennst und einsetzt. In den Artikeln unten findest du konkrete Beispiele, wie Mieter in Wien erfolgreich gegen überhöhte Mieten vorgegangen sind, wie du den Mietpreisspiegel richtig liest, und welche Rechte du hast, wenn dein Vermieter die Regeln ignoriert. Es geht nicht um Theorie – es geht um deine Geldbörse.
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